Biotopverbund im Christophstal

Projektziel

Ziel des Projektes ist es den Trockenhang in Freudenstadt unter fachlicher Begleitung des Landschaftserhaltungsverbandes wieder freizustellen und durch ein Pflegekonzept langfristig offenzuhalten. Dadurch profitieren zahlreiche wärme- und lichtliebende Offenlandarten wie der violette Feuerfalter, die blauflügelige Ödlandschrecke oder die Kreuzotter.

Durch die Aufwertung von im Projektgebiet liegenden Kernflächen des Biotopverbunds trockener Standorte und der Wiederherstellung der Durchgängigkeit des Hanges soll zudem der landesweite Biotopverbund gestärkt werden.

Gemeinsam für den Biotopverbund

1968 versus 2021

Das ehemals offene Landschaftsbild an den steilen Süd-West-Hängen im Freudenstädter Christophstal ist durch eine jahrhundertelange Bewirtschaftung entstanden. Dadurch bot der trockenwarme, eher magere Standort Lebensraum für viele auf Wärme und Licht angewiesene Pflanzen- und Tierarten. Durch die ausbleibende Pflege verbuschte der Hang zunehmend und der wertvolle Offenland-Lebensraum mit seinen charakteristischen Arten und Strukturen ging nahezu verloren.

Zielarten

Zur zielgerichteten Entwicklung von Maßnahmen wurden sogenannte Zielarten festgelegt. Maßnahmen für diese Arten fördern zahlreiche weitere Arten mit ähnlichen Ansprüchen an den Lebensraum.

Maßnahmen

Offenlegung (Erstpflege)

Durch die Entnahme von Gehölzen sollen Freiflächen geschaffen und die Verbuschung zurückgedrängt werden. Dabei sollen vereinzelte, nicht stark wüchsige Sträucher sowie Altbäume erhalten bleiben und Obstbäume einen Erhaltungsschnitt bekommen. Außerdem sollen Steinriegel und Trockenmauern freigestellt werden. Zudem soll im Folgejahr die teilweise stark verfilzte Wiese gemäht und abgeräumt werden. Dabei werden bereits etablierte Ameisenhügel geschont. Voraussichtlich müssen in den Folgejahren Stockausschläge auf Mauern und Steinriegeln entfernt werden.

Zur besseren Umsetzbarkeit der Maßnahmen, wurde der Hang in drei Bereiche (Süd, Mitte, Nord) eingeteilt. Die geplanten Erstpflegemaßnahmen sind in der folgenden Karte dargestellt.


Offenhaltung (Folgepflege)

Durch extensive Beweidung sollen die gepflegten Flächen dauerhaft offengehalten werden und ein Mosaik verschiedener Strukturen entstehen. Dabei soll die Herde über den Hang wandern, sodass die Tiere als Vektoren für Samen und Kleintiere fungieren können. Damit die Herde wandern kann, sollte möglichst ein durchgehender Korridor entstehen. Wie in der Karte sichtbar, ist dies gelungen und nach der Offenlegung können ca. 6 ha zusammenhängende Fläche beweidet werden.

Albert Koch
Albert Koch
Albert Koch
A. Koch
A. Koch
A. Koch
A. Koch
A. Koch
A. Koch
A. Koch
A. Koch
A. Koch
A. Koch
A. Koch
A. Koch
A. Koch

2021 versus Heute

In zahlreichen Arbeitsstunden wurde der Hang in den Wintern 2022/2023 und 2023/2024 wieder geöffnet. Nebenstehender Vergleich zeigt die Bereiche Süd und Mitte vor und ein gutes Jahr nach der Maßnahme.

Insgesamt wurden ca. 580 m Trockenmauer und Steinriegel freigestellt, darunter auch Kernflächen des Biotopverbunds trockener Standorte, welche bisher nicht in der Biotopkartierung erfasst waren. Durch die Pflege der Obstbäume wurden zudem die Kernflächen des Biotopverbunds mittlerer Standorte gestärkt.

2023 wurden die zuerst freigestellten Teile beweidet, 2024 konnte die gesamte Fläche erstmals beweidet werden. Begleitend dazu werden in den Folgejahren Stockausschläge entfernt werden müssen. Auch bedarf es an einigen Stellen Geduld bis die frischen Schlagflächen sich nach und nach in die gewünschte artenreiche Wiese entwickelt haben.

Die Wiederherstellung des offenen Landschaftsbildes wertet nicht nur den Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten auf, sondern erhöht auch die Lebensqualität der Talbewohner*innen bezüglich Lichteinfall und wiedergewonnenen Sichtachsen.

Aus dem Projekt