Schafe und Ziegen haben aufgrund der Anatomie ihres Mauls mit gespaltener Oberlippe ein stark selektives Fraßverhalten. Damit selektieren die Tiere insbesondere hochverdauliche Pflanzen und Pflanzenteile heraus, was zur Zurückdrängung von Kräutern und zur Dominanz von Gräsern führt. Daher erfolgt die Beweidung mit Schafen und Ziegen oft als “mahdanaloge” Umtriebsweide um mit kurzer Weidedauer und hohem Besatz dem selektiven Fraß entgegenzuwirken. Hierbei gehen jedoch die eigentlichen Vorteile einer Naturschutzbeweidung verloren.
Ziegen benötigen in ihrem Futter einen etwa 60%igen Anteil an Gehölzen (Blätter, Rinde, Triebe) und werden deshalb gerne auch zum Zurückdrängen von Gehölzsukzession eingesetzt. Während der Brutzeit kann dies zu naturschutzfachlichen Konflikten führen da z.B. die Nester von Vögeln freigelegt und zerstört werden.
Die Zäunung von Schafen und Ziegen ist verhältnismäßig aufwändig. In der Regel sind 5 Litzen bzw. Schafnetze erforderlich um ausbruchsicher zu Zäunen und einen ausreichenden Herdenschutz zu gewährleisten.