Exkursion Biotopverbund Empfingen

Die Planungsphase des Biotopverbunds in Empfingen neigt sich dem Ende zu - Zeit erste Einblicke in die praktische Umsetzung zu machen!

Daher lud die Gemeinde zu einer gemeinsamen Exkursion rund um Empfingen ein. Eine bunte Gruppe mit Vertreter*innen der Gemeindeverwaltung, dem Planungsbüro Gfrörer Ingenieure, dem Landschaftserhaltungsverband, der Landwirtschafts- und Naturschutzverwaltung, der Land- und Forstwirtschaft und Interessierten aus der Bevölkerung erfuhr an diesem späten Nachmittag so einiges zum neuen Biotopverbundplan.

An drei Stationen konnten erste umgesetzte bzw. angedachte Maßnahmen der Anspruchstypen “feucht”, “mittel” und “trocken” begutachtet werden.

  • Um den Kernraum rings um das geschützte Biotop am Tälesee zu stärken, wurden dort Totholzhaufen für Insekten und Bruthaufen für die Ringelnatter angelegt. Der Fischereiverein, der für die Biotop-Pflege zuständig ist, hat zudem den Mähplan geändert, sodass der östliche Teil des Gewässerrands zukünftig weniger stark von Fußgängern begangen wird.

  • Die Gewanne Weingarten und Brühl, direkt westlich von Empfingen, sind Schwerpunktraum mittlerer Standorte mit zahlreichen mageren Flachland-Mähwiesen und Streuobst. Zur Förderung der dort Vorkommenden Grauschuppige Sandbiene, können weitere Flächen extensiviert und so die Wiesen-Glockenblume, die der Biene als Nahrungsquelle dient, gefördert werden. Außerdem können Rohbodenstellen als Nisthabitat angelegt werden. Dies sind Vorschläge im Plan, die Umsetzung hängt jedoch von der Bereitschaft der Eigentümer*innen und Bewirtschaftenden der Flächen ab. Für einen Verbund dieses Schwerpunktraums zum nächsten Schwerpunktraum im FFH-Gebiet “Wiesen und Heiden an Glatt und Mühlbach” in Fischingen sind aber auch sogenannte Trittsteine zwischen den beiden Räumen nötig. Hier hat sich bereits ein Landwirt für die extensive Wiesenbewirtschaftung zu Gunsten der Sandbiene und vielen weiteren davon profitierenden Arten bereit erklärt.

  • Im Wiesenstettener Buckenloch konnten die Teilnehmenden eine kleine Zeitreise mittels Luftbilder von 1968 bis 2024 erleben. Oftmals wird die Bewirtschaftung auf steilen, mageren Flächen wegen der mühsamen Arbeit aufgegeben. So auch hier, vom ehemals offenen Landschaftsbild wandelte sich die Fläche bis 2015 in ein kleines Wäldchen, wodurch der einst wertvolle Magerrasen mit verschiedenen Orchideen-Vorkommen verloren ging. Begleitet durch den Landschaftserhaltungsverband wurde die Fläche Stück für Stück wieder geöffnet. Erste Erfolge zeigt das Wiederauftreten der Bocks-Riemenzunge. Die wiederhergestellte Kernfläche bildet einen wichtigen Bestandteil des Biotopverbunds trockener Standorte.

Zurück im Angelheim am Tälesee kam die Veranstaltung zu einem lockeren Ausklang.

Noch befindet sich die Planung in der Endabstimmung. Bald schon sollen Maßnahmenplan, Karte und die konkretisierten Maßnahmen-Steckbriefe zur einfachen Umsetzung allen Akteur*innen als Nachschlagewerk dienen. Kommune und LEV haben zum Ziel möglichst viele Elemente aus der Maßnahmenplanung in den nächsten Jahren gemeinsam mit den lokalen Akteur*innen umzusetzen.