Tag der Artenvielfalt 2025 auf dem Priorberg

T.Kaupp

Zwischen Acker und Rinderweide - Artenvielfalt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen

Am Sonntag, den 25.05.2025 trafen sich viele Interessierte um 10:30 Uhr vor dem Kuhstall des Betrieb Kaupp. Nach einer Einführung in den Betrieb begab sich die Gruppe auf einen Rundgang um dem Hof um sich über die Artenvielfalt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zu informieren und zu diskutieren.

Auf den Ackerflächen des Betriebs werden nicht explizit Maßnahmen für Ackerwildkräuter umgesetzt, dennoch ist es spannend sich die Wanderwege der Ackerkräuter als blinde Passagiere bei den Getreidekörnern vom Vorderen Orient über den Mittelmeerraum bis in unsere Gefilde zu vergegenwärtigen. Auch die Anpassungsstrategien, die ein Leben auf vielfach bewirtschafteten Flächen ermöglichen. Während des Rundgangs erfreuten uns beispielswiese die Blüten und Samen des Acker-Hahnenfußes, der gewöhnliche Erdrauch, das Acker-Hellerkraut oder die vielen Acker-Stiefmütterchen. Des Weiteren tragen selbstverständlich auch die verschiedenen Getreidesorten bzw. Kulturarten zu der Gesamtvielfalt bei.

Die Landschaft des Priorbergs ist durch kleinteilige Felderwirtschaft und große, alte Streuobstbestände geprägt. Alles Zeugnisse unserer Kulturlandschaft. Diese kann aber nur durch Bewirtschaftung erhalten werden. Vielerorts liefert die Landwirtschaft dabei einen enormen Beitrag, weswegen im Zuge des Rundgangs auch daran erinnert wurde, dass Spazierende bitte Rücksicht auf die Bewirtschaftenden nehmen müssen.

Ein Highlight des Rundgangs war definitiv die Mutterkuhherde der Angusrinder. Diese waren sehr interessiert an ihrem Publikum. Eine angepasste Beweidung mit Großherbivoren (große Pflanzenfresser) stellt die ökologisch wertvollste Nutzung eines jeden Grünlands dar. Durch diese Nutzung entsteht ein vielfältiges Mosaik verschiedener Strukturen und Mikrohabitate das einem breiten Spektrum an Arten verschiedenster Artengruppen wie z.B. Pflanzen, Insekten, Reptilien, Amphibien, Fledermäusen und Vögeln einen Lebensraum bietet.

Während sich die Gruppe mit den unterschiedlichen Ausprägungen von Mähwiesen befasste, entdeckten wir in einem Streuobstbaum noch einen Bienenschwarm.

Abschließend gab es einen gemütlichen Ausklang am Hof mit den hofeigenen Fleischprodukten, Marmeladenbroten und Streuobst-Apfelsaft und jede Menge Zeit für Fragen und Gespräche.

Vielen Dank an den Betrieb Kaupp für die freundliche Aufnahme.

Sophia Franke und Karsten Schühle (Biodiversitätsberater des Landwirtschaftsamtes)